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Warum die Dekarbonisierung unserer Gebäude eine fundierte Datenanalyse braucht

Cinthia Buchheister Europe Press Office, Germany,Berlin
25 April 2022

Das Europäische Parlament hat mit der EU-Taxonomie und der Offenlegungsverordnung die regulatorischen Weichen für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors gestellt. In den nächsten Jahren werden Immobilieninvestoren und Immobilienbestandshalter die nachhaltige Transformation ihrer Bestandsportfolien aktiv vorantreiben. Denn das Potential im Bestand ist enorm: 220 Millionen Gebäudeeinheiten, also 85 Prozent des EU-Gebäudebestands, wurden vor 2021 errichtet. Die große Mehrheit davon wird auch noch im Jahr 2050 stehen und ist folglich der zentrale Hebel zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors.

Digitale Datenanalyse mit integrierter Engineering Expertise

Um maßgeschneiderte Dekarbonisierungsstrategien für Portfolien zu entwickeln, bedarf es neben der Datenerfassung auch einer soliden Datenanalyse. Wir empfehlen die Integration von Engineering-Expertise. Bei Arup nutzen wir dafür das eigens entwickelte CRISP Tool und die Erfahrung unserer Fachingenieure. CRISP steht für Carbon Risk Impact Screening of Portfolios und ist eine digitale Plattform, die Immobilienportfolios auf CO2-Risiken untersucht. Mit CRISP können Performance-Risiken gezielt reduziert werden. Auf Basis detaillierter Dekarbonisierungspfade lassen sich verschiedene Szenarien für die einzelnen Assets mit konkreten technischen Maßnahmen unter Optimierung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses durchspielen.

Visualisierung der Anwendung des CRISP Tools auf einem Rechner. Visualisierung der Anwendung des CRISP Tools auf einem Rechner.

Kluges Timing minimiert Dekarbonisierungskosten

Die nachhaltige Transformation von Bestandsportfolien ist komplex und kostenintensiv. Es bietet sich an, Synergieeffekte geschickt zu nutzen und so bis zu 60 Prozent der Kosten einzusparen. Dafür müssen die Dekarbonisierungsmaßnahmen in die Instandhaltungs- und Mietvertragszyklen eingetaktet werden. Entspricht beispielsweise eine Gebäude nicht mehr den Effizienz-Standards bietet es sich an zu prüfen, wann der aktuelle Mietvertrag ausläuft. Liegt der Stranding-Zeitpunkt des Gebäudes nur wenige Jahre danach, ist der Auszug des Mieters der ideale Zeitpunkt, um die ohnehin notwendig werdenden technischen Erneuerungen inklusive der Dekarbonisierungsmaßnahmen umzusetzen.