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Arup stellt Leitfaden für die technische Gebäudeausrüstung nach dem Cradle to Cradle-Prinzip vor

Cinthia Buchheister Europe Press Office, Germany,Berlin
14 April 2019

Das weltweit tätige Planungs- und Beratungsunternehmen Arup hat einen Leitfaden für die Umsetzung des Cradle to Cradle-Konzeptes in der technischen Gebäudeausrüstung veröffentlicht. Das Dokument soll Ingenieure und Architekten dabei unterstützen, zirkuläre Prinzipien in die Planung der Gebäudetechnik zu integrieren.

Das Cradle to Cradle-Prinzip – der englische Begriff bedeutet übersetzt „von der Wiege zur Wiege“ – steht für einen geschlossenen Stoffkreislauf, bei dem kein Abfall im herkömmlichen Sinn entsteht. Bauprojekte, die nach diesem Prinzip entwickelt werden, nutzen recycelte und recycelbare Rohstoffe – das Gebäude wird sozusagen zu einer Materialbank, auf die später wieder zugegriffen werden kann. Das Wohlergehen von Nutzer und Natur steht dabei im Vordergrund: Das Gebäude soll das Baugrundstück nicht mehr belasten, als wenn es unbebaut bliebe, das Gebäude wird mit regenerativer Energie betrieben, und nur gesunde Materialien dürfen verbaut werden.

Arups Leitfaden für die Umsetzung des Cradle to Cradle-Konzeptes in der technischen Gebäudeausrüstung. Arups Leitfaden für die Umsetzung des Cradle to Cradle-Konzeptes in der technischen Gebäudeausrüstung.

Der von Arup erarbeitete Leitfaden zeigt, wie das Cradle to Cradle-Prinzip in den Gewerken der technischen Gebäudeausrüstung umgesetzt werden kann und beschreibt dies für alle Gewerke:

  • Abwasser- und Wasseranlagen

  • Gasanlagen und Brennstoffe

  • Wärmeversorgungsanlagen

  • Lufttechnischen Anlagen

  • Kälteanlagen

  • Starkstromanlagen

  • Fernmelde- und informationstechnische Anlagen

  • Förderanlagen

  • Nutzungsspezifische und verfahrenstechnische Anlagen

  • Gebäudeautomation

Für jeden Anlagentyp werden jeweils Kriterien und Maßnahmen zur Umsetzung des Cradle to Cradle-Prinzips etabliert, Systeme und Materialien auf ihre Brauchbarkeit untersucht und die entsprechenden Ergebnisse zusammengefasst. Der Leitfaden bietet damit eine umfassende Orientierungshilfe für den gesamten Planungsprozess – von der Grundlagenermittlung und Systemauswahl bis hin zur Auswahl geeigneter Materialien.

„Dieser Leitfaden ist ein wichtiger und mutiger erster Schritt, der hoffentlich zu vielen weiteren Debatten zur Materie führen wird. Ich begrüße die Bemühungen, das Cradle to Cradle-Prinzip auch in der technischen Gebäudeausrüstung umzusetzen, und freue mich auf weitere Iterationen“, lobt William McDonough, ein Vordenker im Bereich nachhaltiger Gestaltung und Co-Autor des im Jahr 2002 erschienenen Buches Cradle to Cradle: Remaking the Way We Make Things, das Dokument im Vorwort.

Wir sehen diesen Leitfaden als einen möglichen Ausgangspunkt für eine von Cradle to Cradle inspirierte Planung der Gebäudetechnik. Wir erläutern, was ein Planer in jeder Leistungsphase der Planung wissen und entscheiden muss, und geben jeweils eine Zusammenfassung unserer Forschungsergebnisse, die den notwendigen Recherche- und Bewertungsprozess nachhaltig verkürzt.“ ” Karsten Jurkait Karsten Jurkait Associate Director

Eine Gebäudeplanung nach dem Cradle to Cradle-Prinzip erfordert eine ganzheitliche Lösung, die sämtliche Gewerke einbezieht. Der Leitfaden von Arup schließt damit eine wichtige Lücke und bietet, was bisher gefehlt hat: eine umfassende Orientierungshilfe für alle Gewerke der technischen Gebäudeausrüstung.

Veranstaltungshinweis

Auf der Heuer-Dialog-Veranstaltung Future Real Estate: Cradle to Cradle am 25. Mai 2019 in Düsseldorf erläutert Dipl.-Ing. Karsten Jurkait die Rolle der technischen Gebäudeausrüstung bei der Frage, wie Cradle to Cradle in der Bau- und Immobilienwirtschaft marktfähig gemacht werden kann und präsentiert Vorteile für Investoren und Entwickler.