Arup hat in Zusammenarbeit mit dem Essener Start-up Futur2K in einer Machbarkeitsstudie nachgewiesen, dass das Projekt ökologisch sinnvoll und ökonomisch tragfähig ist.
Bauen und Leben in Kreisläufen
Um dem Anspruch an ressourcenschonendes Bauen gerecht zu werden, wird auf das ADPT-Baukastensystem für kreislauffähige und adaptive Gebäude gesetzt, das von Futur2K und Arup gemeinsam entwickelt wurde.
Für zukunftsfähiges Leben müssen bestehende Ressourcen genutzt werden. Dies gelingt über die Prinzipien des zirkulären Bauens, die Wiederverwendung von Bauteilen vor Abriss stellen und somit über reduzierten Materialeinsatz CO2 und Abfall reduzieren.
Im Fokus des Konzepts steht die Revitalisierung und erneute Nutzung von Gebäudeteilen. Dieser Gedanke beginnt beim Erhalt der ehemaligen Kunstwerkerschule und setzt sich in den Erweiterungsbauten mittels zirkulärer Bauweise fort. Die Substanz der Kunstwerkerschule soll schonend saniert und energetisch ertüchtigt werden, das historische Gebäude bleibt dem neuen Quartier somit als zentraler Ort erhalten und wird um vier Wohngebäude erweitert. Für eine resiliente Stadtgestaltung ist für die Wohnungen ein vielfältiges Balkon- und Terrassensystem mit Gründächern sowie eine naturnahe Freiraumgestaltung vorgesehen.
Die Kunstwerkerschule Essen zeigt konkret, wie kreislauffähiges Bauen gelingen kann und schlägt eine enkeltaugliche Bauweise vor. Das Bestandsgebäude soll erhalten und die einzelnen Bauteile der Neubauten entsprechend individuellen Lebensphasen ausgetauscht und immer wieder erneuert werden können. So wird jedes Haus zu einem regenerativen Gebäude, das sich den Bedürfnissen der Bewohner anpasst und nie zu Abfall wird.
Bewusst sollen sich die flexiblen Neubauten der Topografie des Geländes anpassen, der Höhenausgleich erfolgt über das Staffeln der Gebäudeteile, deren Fundamente als geschraubte oder betonierte Einzelfundamente minimal in den Untergrund eingreifen. So kann auf großflächige Versiegelung verzichtet werden. Ebenso wird mit dem Konzept der wertvolle historische Baumbestand erhalten, was für Biodiversität und ein gesundes Mikroklima in der Stadt sorgt.