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Eingang der Berliner Allee 48 mit ihrer Glasmosaikfassade im Fliesenformat der 1950er Jahre.; Eingang der Berliner Allee 48 mit ihrer Glasmosaikfassade im Fliesenformat der 1950er Jahre.;

Berliner Allee 48, Düsseldorf

Wiederbelebung der Architektur der Nachkriegsmoderne

In den letzten Jahren erfreut sich die Nachkriegsarchitektur wieder zunehmender Beliebtheit. Umfangreiche Sanierungen verhelfen bestehenden Gebäuden zu altem Glanz mit modernstem Komfort.

Dies gilt auch für das 1956 erbaute Büro- und Geschäftshaus in der Berliner Allee 48 in Düsseldorf, einer Parallelstraße zur Königsallee. Das 7-geschossige Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von rund 3.000 m² war zuletzt in den 1980er Jahren saniert worden, befand sich jedoch zuletzt in einem so schlechten Zustand, dass der neue Eigentümer eine umfassende Modernisierung anstrebte. Arup wurde mit der Sanierung der Gebäudehülle, Fassaden und Dächer betraut.

Ästhetik der frühen Wirtschaftswunderjahre

Wir haben bei der Modernisierung der Fassade großen Wert daraufgelegt, verschiedene Stilelemente aus den 1950er Jahren wieder aufzugreifen. So wurden für die Erdgeschossfassade schwarze Glasmosaike in Formaten aus dieser Zeit gewählt und der Eingang mit dem zeittypischen auskragenden Vordach herausgearbeitet. Die Fenster des Treppenhauses wurden mit Strukturglas versehen, um den Fokus auf den Innenraum und vom Innenhof weg zu lenken. Die Brüstungsbereiche der stehenden Fensterformate wurden mit schwarzen Glasplatten bekleidet. Für die Accessoires des Gebäudes verwendeten wir vorpatiniertes Messing. Bei der Modernisierung wurden, wo immer möglich, vorhandene Baumaterialien wiederverwendet und ertüchtigt, wie zahlreiche Stahlbetonbauteile. Das sparte nicht nur Kosten, sondern auch Abfall, Energie und CO2-Emissionen.

Außenansicht des im Stil der 1950er Jahre renovierten Gebäudes der Berliner Allee 48. Außenansicht des im Stil der 1950er Jahre renovierten Gebäudes der Berliner Allee 48.
Bei der Modernisierung des Büro- und Geschäftshauses aus den 1956er Jahren wurde großen Wert daraufgelegt, verschiedene Stilelemente aus den 1950er Jahren wieder aufzugreifen. © Arup

Zeitgemäßer Komfort

Das Büro- und Geschäftsgebäude befindet sich an einer stark befahrenen Straße. Da die dünnen Außenwände der Nachkriegsbauten sehr schalldurchlässig sind, war eine besondere Schalldämmung erforderlich. Wir entwarfen eine neue Gebäudehülle mit schwerem, mineralischem Wärmedämmverbundsystem und hochwertigen Verbundfenstern, die den Schalleintrag reduzieren und gleichzeitig Sonnen- und Wärmeschutz bieten. Dies ermöglicht nicht nur eine Schallreduktion, sondern auch Energieeinsparungen von 40 bis 50 %.

Modernisierung im laufenden Betrieb

Der Bauherr legte großen Wert darauf, dass der laufende Betrieb im Gebäude während der Bauzeit nicht unterbrochen werden sollte. Schon im Rahmen einer frühen Machbarkeitsstudie entwickelten wir eine geeignete Lösung für die Fassadensanierung: Die neue Fassade sollte als Pfosten-Riegel-Konstruktion leicht versetzt vor die bestehende Fassade gehängt werden. Auf diese Weise konnten die neuen Verbundfenster kurzfristig Zug um Zug und bei laufendem Betrieb gegen die Bestandsfenster ausgewechselt werden. Das Ergebnis ist eine komplett neue, elementiert aufgebaute Fassade im Stil der 1950er Jahre mit modernstem Komfort.