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Visualisierung des BRITA Campus, zu sehen in der Ferne; Visualisierung des BRITA Campus, zu sehen in der Ferne;

BRITA Firmenzentrale, Taunusstein

Einfache Komplexität: Der BRITACampus

BRITA steht weltweit für Qualität und Geschmack von Trinkwasser. Das familiengeführte Unternehmen entwickelt und produziert Lösungen für die Trinkwasseroptimierung und -individualisierung im privaten und gewerblichen Umfeld und vertreibt sie in rund 70 Ländern auf allen fünf Kontinenten.

Die BRITA Gruppe plant ihren Hauptsitz in Taunusstein bei Wiesbaden zu erweitern, um so mit Infrastruktur und Personalwachstum ihrer starken Expansion und dem wirtschaftlichen Wachstum Rechnung zu tragen. Als Gewinner eines Ideenwettbewerbs wurde Arup beauftragt, den neuen BRITA-Campus zu entwerfen. Unser modularer Entwurf sieht fünf elegante Büromodule vor, die sich in lockerer Anordnung um ein zentrales Empfangsterminal mit begrünten Dachterrassen und Innenhöfen gruppieren. Die Gebäude fügen sich harmonisch in die sanfte Taunuslandschaft ein und ermutigen die Mitarbeiter, die Freiflächen in ihrem Arbeitsalltag aktiv zu nutzen.

Insgesamt werden rund 20.000 m² zusätzliche Bruttogeschossfläche für bis zu 750 Arbeitsplätze entstehen. Die erste Phase der Baumaßnahme hat im Sommer 2021 begonnen und wird 2023 abgeschlossen. Sie sieht den Bau der ersten zwei Büromodule für bis zu 250 Arbeitsplätze vor.

Arup erbringt als Generalplaner sämtliche Architektur- und Ingenieurleistungen für die Campus-Entwicklung, darunter die Planungen für Tragwerk, technische Gebäudeausstattung, Energiekonzept, Gebäudehülle, Bauphysik, Brandschutz, Akustik, Kunst- und Tageslicht, sowie für die Außenanlagen in Zusammenarbeit mit Hofmann_Röttgen Landschaftsarchitekten BDLA.

Eckdaten


20.000 zusätzliche Bruttogeschossfläche

750Arbeitsplätze

5eleganteBüromodule

Abwechslungsreiches Raumgefüge mit modularer Architektur

Die pavillonartigen Büromodule werden in ressourcenschonender Holzhybridbauweise errichtet. Als sogenannte BRITA Campus Module sind sie von der Grundfläche, der Gestaltung und der technischen Ausstattung her gleich. Nur die Höhe variiert. Es gibt Büromodule mit drei bis fünf Geschossen. Sie sind direkt an den Empfangsterminal angebunden. Durch ihre organische Anordnung entsteht ein abwechslungsreiches Raumgefüge, das den Mitarbeitern Einblicke in die benachbarten Büromodule und Ausblicke in die umliegende Natur bietet.

Das bisherige Verwaltungsgebäude wird im Zuge der Baumaßnahme umfassend saniert und anschließend als Forschungs- und Entwicklungszentrum in den Gebäudekomplex integriert. Arup unterstützt BRITA aktiv darin, den Standort Taunusstein zukunftsfähig zu gestalten und mit der Um- und Weiternutzung bestehender Gebäude deutlich den Ressourcenverbrauch zu reduzieren.

Bürolandschaften mit Freiraumbüro

Die BRITA Gruppe hatte bereits für das ursprüngliche Verwaltungsgebäude sowie im Vorfeld ihrer geplanten Weiterentwicklung des Campus eine Studie für ein zeitgemäßes Arbeitsplatzkonzept beim Fraunhofer Institut in Auftrag gegeben. Unsere Büroplanung hat die Ergebnisse dieser Studie aufgegriffen und im Hinblick auf sich verändernde Bedürfnisse weiterentwickelt.

Offene Bürolandschaften bieten mit fünf verschiedenen Grundrisstypologien Raum für kommunikative Zusammenarbeit mit hoher Aufenthaltsqualität. Flexible Arbeitszonen, Kommunikations- und Kooperationsbereiche, Besprechungsräume, Rückzugs- und Konzentrationsflächen ermöglichen ein fokussiertes und gleichzeitig entspanntes Arbeiten.


Künftig sollen nicht nur die Innenräume, sondern auch der Außenbereich des BRITA-Campus als eine Art Freiraumbüro genutzt werden. So ist beispielsweise für jedes Geschoss eine eigene Terrassenfläche an der Stirnseite des Gebäudes vorgesehen. Von dort führen Freitreppen zu den Freiflächen, die mit komfortablen Sitzgelegenheiten und digitalem Empfang zum Arbeiten an der frischen Luft motivieren. Bei gutem Wetter können Besprechungen auf der begrünten Dachterrasse des Empfangsterminals stattfinden. 

Visualisierung des Empfangsterminals des BRITA Campus mit den anderen Büropavillons im Hintergrund Visualisierung des Empfangsterminals des BRITA Campus mit den anderen Büropavillons im Hintergrund

Energieeffiziente Low-Tech-Lösungen

Die Fassaden der Büromodule zeichnen sich durch eine anspruchsvolle Architektur, hohe Leistungsfähigkeit und geringen Wartungsaufwand aus. Eine schlanke Pfosten-Riegelkonstruktion aus Holz und Aluminium mit großzügigen Fensterfronten versorgt die Büroflächen mit viel Tageslicht.

Lüftungsflügel ermöglichen eine natürliche Belüftung. Filigrane Wartungsbalkone unterstützen den Pavilloncharakter der Gebäude und sorgen gleichzeitig für natürliche Beschattung. In Kombination mit einem hochwertigen Sonnenschutzglas und einem innenliegenden textilen Sonnenschutz reduzieren sie den Sonneneinfall deutlich. Die umlaufenden Wartungsbalkone gewährleisten zudem die sichere und unkomplizierte Reinigung und Instandhaltung der Fassaden.

Unser nachhaltiges Energiekonzept setzt bei der Beheizung und Kühlung der Gebäude auf Wärmepumpen und ein Erdsondenfeld. Bei der Klimatisierung kommt eine adiabate Lüftung zum Einsatz, die das mit Hilfe der Gründächer gesammelte Regenwasser der Gebäude nutzt. Der Neubaukomplex wird nach dem KfW-Effizienzhaus-Standard 55 gebaut.

Stuart Smith - Director und Business Leader Property bei Arup in Deutschland - erläutert, wie man mit Projekten wie BRITA CO₂-Emissionen von Gebäuden reduzieren kann.
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Erst digital, dann real

Der BRITA-Campus wird zuerst digital „gebaut“, d.h. unter Anwendung der Arup Methodik „LEAN“ mit BIM geplant. Auf virtuellen Begehungen können die Projektbeteiligten technische Herausforderungen diskutieren und gemeinsam geeignete Lösungen finden. Bei Bedarf werden detaillierte Simulationen und Analysen erstellt, wie beispielsweise Tageslichtsimulationen oder Energieanalysen. Ein besonders wichtiger Aspekt: Bei Planungsänderungen zeigt die BIM-Planung die konkreten Auswirkungen auf den Zeit- und Kostenplan an. Mit Hilfe eines vorausschauenden Projekt- und Design-Managements kann das multidisziplinäre Team jederzeit auf ganze „reale“ Kundenwünsche reagieren.

Das gestalterische Gesamtkonzept lässt sich vielleicht am besten mit einer „eleganten Sachlichkeit“ zusammenfassen: Der Entwurfsprozess ist immer holistisch angelegt und stellt die Diskussion um die „beste“ Lösung in den Mittelpunkt. Die Gestaltung folgt vier klaren Begriffen: zweckorientiert, einfach, effizient, schön. Und rückt damit immer wieder den Menschen ins Zentrum unserer Gestaltung.

Das ist für uns nachhaltige Architektur.