Denkmalgerechte Rekonstruktion
Schützen, regeln, repräsentieren - die Funktionen der Fassade sind vielfältig. Als verbindendes Element zwischen Innen- und Außenraum müssen sie sich zudem harmonisch in das städtebauliche Erscheinungsbild des Quartiers einfügen. Das "Haus Neumarkt" zeigt, wie diese Multifunktionalität gestalterisch umgesetzt werden kann. Da eine unsachgemäße Sanierung in den 1980er Jahren irreversible Schäden an der Außenhülle des Gebäudes hinterlassen hatte, galt es, die elegante Natursteinfassade aus Jura- und Muschelkalk mit den typischen dreiteiligen Kölner Fenstern sowie den charakteristischen schwarzen Glasbrüstungen unter Berücksichtigung aktueller bauphysikalischer Standards und in Anlehnung an das historische Vorbild zu rekonstruieren.
Reduzierter Energiebedarf
Einer der größten Schwachpunkte von Nachkriegsbauten ist ihr hoher Energieverbrauch. Die Fassade hat als thermische Hülle einen großen Einfluss auf die energetische Performance eines Gebäudes. Um die schlanke Silhouette des "Haus Neumarkt" durch die Dämmung nicht zu beeinträchtigen, wurde die Fassade leicht nach vorne versetzt. So konnte das Gebäude gedämmt werden, ohne seine Proportionen zu verändern. Durch eine Kombination aus hochwertiger Dämmung, energieeffizienter Lüftungs- und Kühltechnik sowie maßgeschneidertem Sonnen- und Blendschutz wurde der Energieverbrauch minimiert und der Komfort des Gebäudes maximiert.
Aufgrund der innerstädtischen Lage an einem stark befahrenen Verkehrsknotenpunkt werden an die Fassade erhöhte Schallschutzanforderungen gestellt. Mit modernen Schallschutzverglasungen und umlaufenden Anschlussrahmen konnte die ursprüngliche Lärmbelastung in den Innenräumen um rund zehn Dezibel reduziert werden.