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Cityringen Nordhavn branch; Cityringen Nordhavn branch;

U-Bahnhöfe Orientkaj und Nordhavn, Kopenhagen

Die Erweiterung der U-Bahn treibt die Neugestaltung von Kopenhagens Hafengebiet an

Die Nordhavn-Erweiterung der Kopenhagener U-Bahnlinie M4 ist eine zweigleisige Strecke, die von der 2019 eröffneten Cityringen-Linie abzweigt.  Die neue Linie ist Teil des Masterplans für die Neugestaltung des ehemaligen Hafengebiets „Nordhavn“. In den nächsten 50 Jahren soll dort ein Stadtquartier für 40.000 Menschen entstehen. Die beiden neuen U-Bahnhöfe der Strecke wurden so konzipiert, dass sie sowohl fahrgastorientiert als auch äußerst langlebig sind, und täglich 11.000 Fahrgäste zusätzlich an das Kopenhagener U-Bahn-Netz anbinden werden.  

Als Teil des Joint Ventures mit Ramboll und in Zusammenarbeit mit COBE ist Arup im Rahmen des Nordhavn U-Bahn-Projektes unter anderem zuständig für die Architektur, Geotechnik,Tragwerksplanung, Fahrgastmodellierung, Bauplanung sowie für den Brand- und Personenschutz. Wir waren verantwortlich für die Planung der Tunnel in geschlossener und offener Bauweise und für das Gehäuse des U-Bahnhofs  Nordhavn sowie für die Hochbahn und den U-Bahnhof  Orientkaj. 

Als Teil eines separaten Joint-Venture-Teams wird Arup auch eine wichtige Rolle in der nächsten Phase des M4-Metro-Projekts spielen, in der die Linie bis in den Süden der Hauptstadt bis zum Stadtteil Sydhavn ausgebaut werden soll, um die Mobilität zu stärken und Staus zu verringern.

Eckdaten


2 neue U-Bahnhöfe

1,9 kmlanger Doppelröhrentunnel

9.000Passagiere bis 2025

Neue Verbindungen

Die neue Strecke verbindet die bestehende Cityringen-Linie M3 mit dem neuen U-Bahnhof Nordhavn der Linie M4 über einen 1,9 km langen doppelröhrigen Tunnel, der dann durch einen Tunnel in offener Bauweise und einen Damm zu einem erhöhten Viadukt und einer oberirdischen Station dem Bahnhof Orientkaj ansteigt. Fahrgäste können zudem nun auch über einen neuen Fußgängertunnel am Bahnhof Nordhavn zwischen dem Fernverkehrssystem und der U-Bahn wechseln.

U-Bahnhof Nordhavn: Design, das unter die Erde geht

Die Gestaltung des Bahnhofs Nordhavn haben wir an die der kürzlich eröffneten Cityringen-Linie angepasst, um den Fahrgästen ein nahtloses Reiseerlebnis zwischen den beiden Linien zu bieten: die Bahnsteige haben die gleiche Länge, die Informationssysteme und die Wegeführung sind identisch und die Fassaden im Inneren der Station sind rot gefliest, wie es auch typisch für die Bahnhöfe der Citiyringen-Linie ist. Auch hier weisen die Bahnhöfe auf der Strecke unterschiedliche visuelle Besonderheiten auf, die charakteristisch für die ortsansässigen Gemeinden sind, welche sie bedienen. 

Eine unterirdische Umsteigestation der Station Nordhavn liegt unter der stark befahrenen Kalkbrænderihavnsgade – einer wichtigen Verkehrsader. Bei der Entwicklung legten wir besonders viel Wert auf eine intuitive Wegeführung. Unser Planungsteam schuf deshalb klare Sichtlinien zwischen dem U-Bahnhof und dem Umsteigetunnel, sodass die Gäste eine uneingeschränkte Sicht zur anderen Seite haben, was das Gefühl von Komfort und Sicherheit erhöht. Die Origami-Decke des neuen U-Bahnhofs greift eine weitere Gestaltungsidee von Cityringen auf und ist so konzipiert, dass sie überall natürliches Licht reflektiert.

Der oberirdische Bahnhof Orientkaj: Verbindung zum Hafen

Der neue oberirdische Bahnhof Orientkaj zelebriert die großflächigen, brutalistischen Merkmale des Industriedesigns und der Hafenstrukturen: gewaltige Betonkrallen verankern den Bahnhof auf zwei Betonviadukten, auf denen sich die Gleise befinden und die auf V-förmigen Betonpfeilern mit einer Spannweite von 33 Metern ruhen, die wenig Platz in Anspruch nehmen und so das Maximum aus dem offenen, flexiblen Stadtraum darunter herausholen. 

Die weitläufige, rechteckige Halle im Bahnhofsinneren kommt ohne Stützpfeiler aus und wird nur von den äußeren Betonrahmen getragen. Sie besticht mit verglasten Dachfenstern, welche die Pultdächer ehemaliger Industriegebäude in der Gegend nachahmen. Unsere oberste Maxime war es, den Fahrgästen die Reise und den Aufenthalt so hell und sicher wie möglich zu gestalten. Weiße Mosaike auf den Treppen und Aufzügen des Bahnhofs sorgen für ein freundliches und einladendes Erscheinungsbild. 

Die Außenverkleidung aus eloxiertem Aluminium an allen Fassaden sowie am Dach und an der Dachuntersicht lässt den Bahnhof aus allen Blickwinkeln ansprechend aussehen und ist den Hochhausbauten, die in Zukunft rund um den Bahnhof entstehen werden, voraus. 

Der Bahnhof, der ein Bürogebiet mit größeren Gebäuden bedient, sollte so markant sein, dass er vor Ort zu einem Wahrzeichen wird, und sich gleichzeitig optisch an die Umgebung angleichen – und dabei stets klare Sichtlinien ermöglichen. Auch die Aussicht vom Bahnsteig stellte ein wichtiges Kriterium: Dank der großen, gläsernen Bahnsteigtüren können die Fahrgäste bei klarem Himmel über den Öresund bis nach Schweden blicken.  

In der Dämmerung und bei Nacht lässt das Beleuchtungskonzept die Hochbahnstation von innen heraus leuchten und macht sie so weithin sichtbar. Die beiden skulpturalen Treppen sind in Licht getaucht und führen die Fahrgäste sicher auf die Bahnsteigebene.

Neue U-Bahn, wachsende Stadt

U-Bahn-Netze sind wichtige Motoren für das Wachstum einer Stadt und verbinden Menschen und Orte mit Chancen und Investitionen. Unsere Planung hat stets die gesamtstädtische Dimension im Blick und sucht nach Möglichkeiten, den sozioökonomischen Nutzen neuer Systeme zu maximieren. Diese neuen Bahnhöfe sind nur ein Teil des umfassenderen Nordhavn-Masterplans, im Rahmen dessen das Kopenhagener Hafengebiet neu gestaltet wird. Auf einer Fläche von über 1.500.000 m² entstehen hier nachhaltige Gebäude mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten – die größte Entwicklung in Nordeuropa.