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Die kubischen Formen des Thünen-Instituts erinnern an unregelmäßig gestapelte Container.; Die kubischen Formen des Thünen-Instituts erinnern an unregelmäßig gestapelte Container.;

Thünen-Institut, Bremerhaven

Die Fassadenoberfläche spiegelt Licht- und Wetterverhältnisse wider

Die bisher auf mehrere Standorte verteilten Thünen-Institute für Fischereiökologie und Seefischerei wurden in einem von Staab Architekten geplanten Labor- und Bürogebäude direkt am Fischereihafen in Bremerhaven zusammengefasst. Die kubischen Formen des Neubaus mit ihren leicht gefalteten, silbern eloxierten Aluminiumfassaden erinnern an unregelmäßig gestapelte Container.

Arup war für die Planung der Fassade verantwortlich. Aufgrund der Hafenlage waren dabei besondere Anforderungen an Material und Konstruktion zu berücksichtigen, wegen des vorhandenen Meeresklimas und der erhöhten Windlasten in Küstennähe.

Die hinterlüftete Fassadenkonstruktion ist zweischalig aufgebaut: die äußere, gefaltete Ebene besteht aus hell eloxierten Aluminiumpaneelen mit unterschiedlichem Perforationsgrad, die vor den Fensterbändern der Büro- und Laborbereiche als elektrische Falt-Schiebeläden ausgebildet sind. Sie übernehmen Sonnen- und Witterungsschutzfunktionen und sichern zudem die optimale Tageslichtnutzung für die dahinterliegenden Arbeitsräume. Die innere Ebene der Fassade bilden gekantete, schwarz eloxierte Aluminiumpaneele bzw. in den oberen Fassadenbereichen witterungsfeste Fassadenbahnen vor der Dämmebene.

Maximale Tageslichtnutzung

Maximale Tageslichtnutzung

Um den optimalen Perforationsgrad der Aluminiumelemente für maximale Tageslichtdurchlässigkeit unter Einhaltung der erforderlichen Verschattung zu definieren, wurden zu Beginn der Planung verschiedene Tageslichtsimulationen durchgeführt.


Tageslichtautonomie und Tageslichtquotienten wurden unter Berücksichtigung von bewölktem Himmel bzw. unterschiedlichem Sonnenstand für die verschiedenen Himmelsrichtungen der Fassade und Raumkonfigurationen ermittelt. Dadurch kann gewährleistet werden, dass der außenliegende Sonnenschutz im Zusammenspiel mit der Beleuchtungssteuerung die bestmögliche Tageslichtnutzung im Inneren des Gebäudes ermöglicht.

Hohe Anforderungen an die Materialien

Wesentliche Kriterien bei der Material- und Oberflächenauswahl für die Fassade waren die Lebensdauer und Belastbarkeit, die UV- und Witterungsbeständigkeit vor allem hinsichtlich des hohen Luftsalzgehaltes in Meeresnähe. Die Entscheidung für das Material der hinterlüfteten Fassadenkonstruktion fiel daher auf Aluminium, das durch den elektrischen Anodisierungs-Prozess mit einer erhöhten Oxid-Schichtdicke versehen wurde, um das darunterliegende Metall vor Korrosion zu schützen.