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Universitätsgebäude 'Super C', Aachen

Gebäudeheizung und – kühlung erfolgt mit Geothermie

Seit der Wettbewerbsphase wurde das Super C-Gebäude der Aachener Universität, welches seinen Namen der besonderen Form mit einem weit überstehenden Dach und einer Fortsetzung vom C” im Untergeschoss verdankt, von Arup mit entwickelt. Das Gebäude mit einer BGF von ca. 8.000 m² beinhaltet Seminarräume, Büros und Konferenzräume, Cafeteria und Veranstaltungsraum mit Archiven und Lagern.

Die technischen Konzepte der Wettbewerbsphase wurden gemeinsam mit den Architekten Fritzer & Pape in Voruntersuchungen konkretisiert und seit Januar 2004 in die Planung umgesetzt. Arup plante die gesamte technische Gebäudeausrüstung für das Objekt und erbrachte die Leistungen zur Fassadenberatung und -planung. Zur Abstimmung des gebäudetechnischen Konzeptes mit der Fassade wurde die thermische Computersimulation eingesetzt.

Die Energieversorgung erfolgt über eine Tiefensonde, die 2.500 m tief reicht. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, das Gebäude ohne Zwischenschaltung einer Wärmepumpe mit Wärme aus dem Bohrloch zu versorgen. Das hohe Temperaturniveau der Tiefensonde erlaubt darüber hinaus die Kälteerzeugung mittels der Sonde. Dazu wird eine Adsorptionskältemaschine eingesetzt, die Betonkernaktivierung und Raumlufttechnik versorgen wird. Die Zuluft wird über Sorptionsräder entfeuchtet. Auch für diesen Prozess kann die Wärme der Tiefensonde verwendet werden. Durch diese Prozessführung kann das Kaltwassertemperaturniveau so erhöht werden, dass die Adsorptionskälte mit deutlich verbesserter Arbeitszahl betrieben werden kann.

Die Betonkernaktivierung ist hier unter dem Aspekt der Nutzung der Tiefensonde besonders sinnvoll, da das Leistungsangebot begrenzt ist. Während der durch Raumlufttechnik bedingten Bedarfsspitzen kann die Betonkernaktivierung abgeschaltet werden, ohne dass die Kühlleistung merklich reduziert wird.

Um das Energie-Einsparpotential auszuschöpfen, wird für die außen liegenden Zonen auf raumlufttechnische Anlagen verzichtet. In der Fassadenplanung wurden Sonnenschutz und Fensterlüftung optimiert, um die Möglichkeiten der freien Lüftung auszuschöpfen. Dabei wird der Charakter der Ganzglasfassade erhalten.

In Simulationen wurden die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen auf das Raumklima untersucht und die Ergebnisse sind in die laufende Planung eingeflossen.