Femern A/S beauftragte das Joint Venture aus Rambøll, Arup und Tunnel Engineering Consultants TEC als technische Berater für den 18 km langen Fehmarnbelt-Tunnel. Der Tunnel (auch als Feste Fehmarnbeltquerung bekannt) dient als strategische Unterwasserverbindung zwischen Skandinavien und Kontinentaleuropa.

Der Tunnel, der Dänemark und Deutschland verbindet, wird Pendlern, Unternehmen und dem Tourismus neue Möglichkeiten eröffnen. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2029 wird die Feste Fehmarnbeltquerung der längste versenkte Eisenbahn- und Straßentunnel der Welt sein.

Das Gemeinschaftsunternehmen arbeitet seit 2008 eng mit Femern A/S zusammen und bietet fachliche Beratung in einer Reihe von technischen Disziplinen, um ein Verkehrssystem der Weltklasse für die Zukunft zu schaffen.

Die Feste Fehmarnbeltquerung ist ein wichtiger Bestandteil des TEN-V-Programms der Europäischen Kommission und ein vorrangiger Schienenkorridor. Sie umfasst eine zweispurige Autobahn und eine zweigleisige Eisenbahnstrecke für elektrische Hochgeschwindigkeitszüge. Nach der Eröffnung des Tunnels werden die Autofahrer ihre Reisezeit im Vergleich zur Fährüberfahrt um etwa eine Stunde pro Strecke verkürzen. Bahnreisende zwischen Kopenhagen und Hamburg werden etwa zwei Stunden einsparen. Da mehr Güter auf der Schiene transportiert werden, wird der Tunnel auch zu einem umweltfreundlicheren Verkehrssystem beitragen.

Technische und strategische Beratung

Nach der Unterzeichnung eines bilateralen Vertrages zwischen Dänemark und Deutschland im Jahr 2008 wurde Arup als Teil eines Joint Ventures mit Rambøll und TEC beauftragt, Femern A/S als Hauptberater des Auftraggebers bei der Tunnelplanung zu unterstützen.

Unser ursprünglicher Auftrag umfasste eine frühe Variantenuntersuchung, die Vorbereitung des Entwurfplans und die Definition der technischen Anforderungen für das Ausschreibungsverfahren. Unsere technische Unterstützung für den Auftraggeber setzte sich in der Präqualifikationsphase fort. Zudem nahmen wir am Ausschreibungsverfahren für die vier Hauptbauverträge für den Tunnelbau teil.

Nach der Auftragsvergabe setzten wir unsere Rolle als Berater des Auftraggebers während der Entwurfsprüfung und der Bauphase fort und werden diese bis zur Fertigstellung der Arbeiten fortführen. Das gemeinsame Ziel ist es, den Tunnel im Jahr 2029 in Betrieb zu nehmen. 

Tunnel versus Brücke

Das einzigartige Ausmaß dieses Absenktunnels erforderte einen innovativen Planungsansatz. Die Arbeit unseres Joint Ventures führte dazu, dass die Option eines Absenktunnels der Schrägseilbrücke vorgezogen wurde. Dies wurde durch eine gründliche Analyse der technischen, ökologischen, risikorelevanten, sicherheitstechnischen und wirtschaftlichen Faktoren unterstützt.

Zu den Vorteilen des Tunnelbaus gehörten geringere Risiken für die Sicherheit der Schifffahrt und geringere dauerhafte Auswirkungen auf die Meeresumwelt und den Vogelzug in der Region. Unsere Tunnelbelüftungsstrategie war ebenfalls ausschlaggebend für die Wahl eines Tunnels anstelle einer Brücke.

Der Absenktunnel wird aus 79 Standard- und 10 Spezialelementen bestehen. Mit einem Gewicht von 73.000 Tonnen ist jedes der Standardelemente 217 Meter lang, 42 Meter breit und 10 Meter hoch. Die 200 ha große Baustelle in Rødbyhavn auf Lolland, Dänemark, die einer Fläche von 373 Fußballfeldern entspricht, ist der Standort für die große, eigens errichtete Produktionsanlage und den Arbeitshafen für den Bau und das Einsetzen der versenkten Tunnelelemente.

Arup leitete als Teil eines speziellen Joint Venture-Nachhaltigkeitsteams auch die Aktualisierung der CO₂-Bilanz für die Bauphase, um die entstehenden Kohlenstoffemissionen zu berechnen.

Zusammenarbeit und technisches Fachwissen

Die Zusammenarbeit zwischen dem Joint Venture und den internen Spezialisten von Femern A/S war der Schlüssel zur Durchführung eines Projekts dieser Komplexität, Größenordnung und Reichweite, von der Planung bis zum Bau, sowohl in Onshore- als auch in Offshore-Umgebungen und über zwei Länder hinweg.

Das Joint Venture aus Rambøll, Arup und TEC hat technische Beratung zu einer Reihe anspruchsvoller Fragestellungen geleistet, darunter zum Verhalten der komplexen geotechnischen Bedingungen entlang des 18 km langen Meeresbodens des Fehmarnbelts sowie zu den Schnittstellen mit den Bauelementen.

Ebenso hat das Team Vorgaben für das Anlagenmanagement und die Überwachung des strukturellen Zustands entwickelt, um den künftigen Betrieb und die Wartung des Tunnels zu optimieren.

Rambøll / Tunnel Engineering Consultants (TEC)