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Rendering, das das geplante Patrick Henry Village aus der Vogelperspektive zeigt; Rendering, das das geplante Patrick Henry Village aus der Vogelperspektive zeigt;

Patrick-Henry-Village, Heidelberg

Ein Profilierungskonzept für die Städte von morgen

Das Patrick-Henry-Village liegt inmitten der Metropolregion Rhein-Neckar. Es wurde in den Jahren 1952 bis 1955 als Wohnsiedlung für Angehörige der US-Army gebaut und ist nach deren Abzug mit rund 100 Hektar die größte zusammenhängende Konversionsfläche in Heidelberg.

Die Stadt plant diesen Standort zusammen mit Partnern und der Internationalen Bauausstellung Heidelberg zu einem Musterquartier für die Stadt von morgen zu entwickeln. Es sollen intelligente Wohn- und Arbeitswelten mit innovativen Freiraum- und Mobilitätskonzepten und einer klimaneutralen Energieversorgung entstehen. Dafür wurden fünf Quartierstypen mit unterschiedlichen Identitäten entwickelt, die Neu- und Bestandbauten der US-amerikanischen Wohnsiedlung mischen.

Für die Quartiersentwicklung ist ein ganzheitlicher Planungsansatz vorgesehen. So soll ein See im zentralen Stadtpark für das Wassermanagement im Zentrum sorgen und Nahrungsmittel und Energie direkt im Quartier produziert werden. Multifunktionale Parkhäuser („Mobility Hubs“) in den Randlagen ermöglichen eine fußgängerfreundliche und stellplatzfreie Innenstadt.

Eckdaten


100ha Konversionsfläche

10.000Einwohner

5.000Arbeitsplätze

Wir wollten einen zukunftsfähigen und international vorbildlichen 16. Stadtteil. Der ambitionierte Masterplan für das Patrick-Henry-Village ist hierfür eine hervorragende Grundlage. ”

Prof. Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg

Das Patrick-Henry-Village wird stufenweise zur Zukunftsstadt

Die Grundlage für die Entwicklung des Patrick-Henry-Village ist der unter der Federführung von KCAP Architekten entwickelte Dynamische Masterplan, der ganz bewusst offen für zukünftige Anforderungen bleibt. Er bietet eine stabile städtebauliche Struktur mit übergeordneten Infrastrukturen und zentralen öffentlichen Räumen. Für die Umsetzung ist eine stufenweise Entwicklung des Areals über einen Zeitraum von 20 Jahren vorgesehen. Dafür werden im Dynamischen Masterplan die wesentlichen Ziele sowie geeignete Umsetzungsprinzipien und Maßnahmen beschrieben sowie Umsetzungsstrategien, Betreibermodelle und Governance-Prozesse betrachtet.

Rendering, das den geplanten See im Patrick Henry Village mit Blick auf die Stadt zeigt Rendering, das den geplanten See im Patrick Henry Village mit Blick auf die Stadt zeigt

Ein See im zentralen Stadtpark soll für das Wassermanagement im Zentrum sorgen © IBA Heidelberg / KCAP

Einen Nährboden für Innovationen schaffen

Arup und initialdesign haben das Konzept für die programmatische Profilierung und Nutzungsmischung im Patrick-Henry-Village erarbeitet. Es soll ein stark durchmischtes Stadtquartier mit zukunftsweisendem Angebot werden. Dafür wurden Positionierungsfelder in den Bereichen Wohnen, Bildung, Soziales, Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert, in denen Innovationen entstehen können und die Alleinstellungsmerkmale für den Stadtteil schaffen.

Um einen Nährboden für solche Innovationen zu schaffen, haben wir Innovationsbereiche räumlich definiert, die durch Gestaltung, Prozessorganisation und programmatische Entwicklung eine überregionale Anziehungs- und Strahlkraft entfalten. Die Innovationsbereiche sind in Innovationsflächen und Innovationsanker unterteilt. Die Innovationsflächen agieren als strategische Entwicklungsmotoren für das Gesamtareal. Sie stellen Angebote aus den Bereichen Bildung und Wissen, Kreativwirtschaft und Kultur sowie Mobilität bereit und bilden das Fundament für soziale Innovationen. Die Innovationsanker übernehmen die Rolle von Entwicklungsmotoren für einzelnen Quartiere. Als multifunktionale Gebäude stellen sie die soziale und funktionale Versorgung der Quartiere sicher.

Städtebau im 21. Jahrhundert muss vielfältiger sowie ökologisch und sozial nachhaltiger gestaltet werden als bisher. Mit der PHVisionmöchten wir einen Weg weisen, wie das gelingen kann. ” Prof. Michael Braum Geschäftsführender Direktor IBA

Instrumentenbaukasten statt Planung vom Reißbrett

Die Umsetzung unseres Konzeptes soll – wie auch die weiteren Innovationsthemen des Masterplans – mithilfe eines Instrumentenbaukastens erfolgen und zentrale Aspekte der Stadtentwicklung zu den Themen Boden, Vergabe und Betrieb neuartig adressieren. Auf diese Weise können für zukünftige Nutzer neue Teilhabeangebote an der Stadt entwickelt werden, die dem Stadtquartier den Weg zu einem Innovationsareal ebnen. Die digitalen Werkzeuge, die für die Begleitung und Steuerung dieses Prozesses gebraucht werden, sollen im Sinne eines Reallabors im Patrick-Henry-Village entwickelt und getestet werden.

Podcast: Städte zukunftssicher planen

Corona hat uns vor Augen geführt, was wirklich systemrelevant ist und den Blick auf die Zukunft unserer Städte geschärft. In unserem Podcast „Die Stadt für morgen“ erläutern wir in der Folge „Städte zukunftssicher planen“, warum zukunftsweisende Stadtplanung nicht nur Antworten auf künftige Pandemien, sondern auch auf den klimatischen, demografischen und digitalen Wandel geben muss. Hören Sie rein.